Archiv für den Monat: Dezember 2012

Agrarfabriken

Agrar-PR – Landwirte pflegen Beziehungen zur Öffentlichkeit

Mähdrescher Schlepper MB Track Landwirtschaft © Hannes Schleeh

Das Image der Landwirtschaft wird, wie wir bereits wissen, geprägt von Kindheitserinnerungen, Fernsehsendungen und Berichten aus Zeitungen und Internet. Die wenigsten Menschen haben noch einen direkten Kontakt zu Landwirten. Der Anteil der Landwirte an der Gesamtbevölkerung sinkt immer weiter. Weiterlesen

Was machen die Landwirte im Winter?

Schneefräse im Winterdienst Landwirtschaft © Hannes Schleeh

Die Frage was Landwirte im Winter machen, lässt sich nicht so einfach beantworten. Es kommt darauf an, welche Betriebsformen ein Landwirt hat. Wenn Tiere im Stall sind, hat man auch im Winter immer zu tun, denn die Kühe müssen gemolken und die Schweine gefüttert werden. Auch eine Biogasanlage braucht ständig Aufmerksamkeit, denn wenn was schief läuft muss sie ausgeräumt und neu angefahren werden, was sehr aufwändig ist. Weiterlesen

Aus Leidenschaft zur Technik: Oldtimer-Traktoren im Maßstab 1:25

Der legendäre Lanz

Von Gunnar Sohn

Wer sich den legendären Lanz-Traktor in voller Pracht mit dem unverwechselbaren Motor-Sound nicht leisten kann, für den stehen die Maschinen-Schönheiten aus Stanze und Presswerk zur Auswahl. Und nicht nur der Lanz Bulldog 4016, sondern auch Fendt F20, Porsche Master, Eicher, Hanomag und Deutz. Peter Thomas stellt regelmäßig im FAZ-Ressort Motor und Technik die Schönheiten der Blechspielzeug-Welt vor. Vor einigen Jahren widmete er sich auch der landwirtschaftlichen Motorisierung im Maßstab 1:25.

Porsche Master

„Der tschechische Hersteller Kovap ist verantwortlich für die Auferstehung dieser Leuchttürme agrarischer Techniktradition aus 0,3 Millimeter starkem Weißblech, im Schlitz-Zunge-System miteinander verbunden. Die einzelnen Teile der Karosserie werden nach bewährter Manier aus dem bedruckten Blech gestanzt, tiefgezogen und geprägt. Das Verfahren verlangt Feingefühl und Abstraktionsvermögen bei der Umsetzung des Vorbildes im Modell. So müssen zum Beispiel viele feine Details, die Gussmodelle einfach räumlich abbilden, als zweidimensionales Motiv gezeichnet werden. Doch gerade diese vermeintliche Beschränkung sorgt für Authentizität und mechanische Attraktivität: Das Blech passt hervorragend zum Ackerdiesel-Stallgeruch der alten Schlepper, steht aber auch Roadstern, Limousinen und Lastwagen gut. Im 19. Jahrhundert begann das Zeitalter des Blechspielzeugs. Die technische Faszination dieser Spielsachen resultierte zunächst aus ihrem Material und der Herstellung: Erstmals wurden Kinderspielzeuge aus dem Industriematerial Weißblech (verzinntes Eisenblech) mit industriellen Methoden hergestellt“, so Thomas.

Man denke nur an die detailgetreuen Modelle von Schuco. Siehe auch meinen Beitrag: Hermann Burger, der Schuco-Examico und die Suche nach der Kindheit.

Der Schweizer Schriftsteller Burger hat das so wunderbar beschrieben: Wie sein Vater ihn mit einem Geschenk verblüffte: Etwas Wunderbares, Bezauberndes, Blendendes, Unikales, Herzentzückendes, Pyramidales, Totelegantes. Er zog es aus seiner Aktentasche:

„Ein in rosa Ölpapier verpacktes Spielzeugauto, das Spielzeug, das Auto schlechthin, ein funkelnigelnagelneu glänzendes Schuco-Examico-Cabriolet aus dem Sortiment von Onkel Herberts Laden in Burg. In Fritz Ferschls und Peter Kapfhammers großem Schuco-Buch ‚Die faszinierende Welt des technischen Spielzeugs‘ heißt es über mein Modell: ‚Was hat ein richtiges Auto? Vier Gänge, Leerlauf, Kupplung, Rückwärtsgang. Welches Modell besaß so etwas schon seit 1936?‘ Der Schuco-Examico. Er war feuerwehrrot, rot gerippte Polster, er hatte eine Zahnstangen-Lenkradsteuerung, aufgemalte Armaturen, die typische Kulissenschaltung mit dem schräg nach unten zeigenden Retourgangschlitz, eine Handbremse, eine Hupe, ein Radio als Minimusikdosenwerk, einen seitlich vor der Tür angebrachten Kupplungshebel, einen richtigen, an das BMW-Vorbild gemahnenden Kühlergrill, zwei Chromzierleisten, ein Windschutzscheibchen und, den Benzinstutzen imitierend, ein Loch mit dem dazu passenden Aufziehschlüssel, die Antriebsräder waren nur als Halbräder zu sehen, die fleetwoodhaft geschweifte Kotflügelpartie zog sich ohne Unterbrechung der ganzen Flanke entlang, die Türen in Form einer Satteltasche – heute heißt ein Restaurant in Leonzburg so – waren eingestanzt, zwei aufgelötete Silberösen markierten di e Scheinwerfer, die Heckhaube zierte das schwarze Nummernschild ‚Schuco‘, das dreispeichige Lenkrad war mit Griffrippen versehen, die Pneus pirellihaft strukturiert.“

Kovap Traktoren-Sortiment

Man kann es kaum besser beschreiben – bis auf Peter Thomas natürlich 🙂 So hat er mich auf die Blechspielzeugfabrik Kovap aufmerksam und neugierig gemacht. Das Unternehmen setzt auf den Bau des traditionellen mechanischen Blechspielzeugs: Und dazu zählen auch die Oldtimer-Traktoren.

„Im Jahr 2000 rollte als erster neuer Blechtraktor der von Michael Mozny modellierte John Deere 3120 vom Band. Dass sich Kovap und John Deere seither verbunden blieben, zeigt das Sortiment: Auch die Lanz Bulldogs der Baureihen 4016 und D2816 und der neue John Deere-Lanz D2416 sind Lizenzen aus Illinois. Dazu kamen mittlerweile: Porsche Diesel Master, Hanomag R40, Fendt F20 Dieselross und Zetor 25“, schreibt Thomas.

In den vergangenen Jahren sind noch weitere Modelle ins Programm aufgenommen worden. Etwa der Nachbau des Eicher Diesel ED 215 und Deutz-Schlepper auf dem Programm. Das Zubehör reicht von der Kartoffelschleuder bis zum Heuwagen.

Kovap nehme mit seinem breiten Angebot an Blechspielwaren (neben den Traktoren gibt es auch Autos, Baumaschinen und andere Spielzeuge) heute eine Ausnahmerolle in der Spielwarenindustrie ein. Für die Qualität sorge eine durchgehende Produktionskette vom Entwurf über den Werkzeugbau bis zur Produktion. “

Hanomag

Auf Details legen die Feinschmiede viel Wert. So werden die Kotflügel der Traktoren pulverbeschichtet statt bedruckt: Das war Voraussetzung für die CE-Kennzeichnung als Kinderspielzeug. Die meisten Modelle werden zwar von erwachsenen Sammlern und Technikfans gekauft, aber das Blechspielzeug soll sich auch unter den harten Testbedingungen des Kinderzimmers bewähren. Am Anfang des Weges zu einem neuen Modell steht die Recherche in Archiven und Museen. Auf deren Grundlage entsteht ein Handmodell, dann werden die Farben angepasst und die Werkzeuge für Stanzen und Pressen gebaut“, erläutert Thomas.

Wer also am Montag noch auf der Suche nach Geschenken ist, sollte nach den Kovap-Modellen Ausschau halten. Amazon hat natürlich auch ein breites Kovap-Sortiment.

Ferkel beim Fressen im Stall Landwirtschaft © Hannes Schleeh

Ausbildungsbetrieb des Jahres 2012 in Niedersachsen

Der landwirtschaftliche Betrieb der Familie Hölscher aus Bakum im Landkreis Vechta wurde zum niedersächsischen Ausbildungsbetrieb des Jahres 2012 gewählt, wird auf der Seite des Landvolk Niedersachsen heute berichtet.

Ausbildung von jungen Nachwuchskräften ist für die Landwirtschaft eine wichtige Aufgabe. Denn mit den geburtenschwachen Jahrgängen droht auch der Landwirtschaft ein Fachkräftemangel. Gut ausgebildete Menschen sichern eine weiter gleichbleibende hohe Qualität der Lebensmittelproduktion.

Mähdrescher Schlepper MB Track Landwirtschaft © Hannes Schleeh

Auch der Umgang mit teueren und großen Maschinen will gelernt sein. Gute Fahrer und Bediener landwirtschaftlicher Großmaschinen, helfen teuere Schäden durch unsachgemäßen Gebrauch zu verhindern.

Deshalb werden solche Ausbildungsbetrieb, wie der der Familie Hölscher zurecht geehrt. Denn junge Menschen heute auszubilden ist mit sehr viel Geduld und Aufwand verbunden. Oft müssen die Ausbilder bei den Jugendlichen die versäumte Erziehung der Eltern nachholen, was sehr viel Nerven kosten kann.

Europa-Statistik zur Landwirtschaft

Welche Art der Landwirtschaft haben wir in der EU? Wie viele Personen arbeiten im Agrarsektor? Wie viele landwirtschaftliche Betriebe mit biologischem Landbau gibt es und welche Fläche nutzen diese? Wie viel Fisch wurde in den vergangenen 15 Jahren von europäischen Schiffen gefangen?

Antworten auf diese und viele weitere Fragen können in der Ausgabe 2012 der Veröffentlichung zu Agrar-, Fischerei- und Fortschwirtschaftsstatistiken1 gefunden werden, welche von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, herausgegeben wird. Diese Veröffentlichung, die sich sowohl an die Allgemeinheit als auch an Fachleute richtet, präsentiert ausgewählte Tabellen und Grafiken, welche anhand der aktuellsten verfügbaren statistischen Daten einen Überblick über den Agrarsektor in der Europäischen Union bieten.

Image der Landwirtschaft – Zwischen Hightech und Landliebe

Batzenhof 1925 anno dazumals auf dem Bauernhof Landwirtschaft © Hannes Schleeh

Immer weniger Landwirte ernähren immer mehr Menschen. Heute macht ein Landwirt alleine mehr als 140 Menschen satt. Im Jahre 1900 konnte ein Landwirt gerade einmal 4 Personen ernähren. Das bedeutet aber auf der anderen Seite, das immer weniger Landwirte immer mehr Nicht-Landwirten gegenüberstehen.

Allein in den letzten 15 Jahren, haben mehr als 200.000 landwirtschaftliche Betriebe aufgegeben. Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen. Vor 25 Jahren war ein Landwirt mit 30 Hektar Fläche in der Lage mit seinem Einkommen eine Familie zu versorgen. Heute müssen es in der konventionellen Landwirtschaft schon mehr als 100 Hektar sein.

Fendt Trisix AGRITECHNICA 2007 Landwirtschaft © Hannes Schleeh

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Neue Plattform für Landwirte: Die Agrar-Blogger

Plattform für Landwirte

Immer weniger Landwirte ernähren immer mehr Menschen. Heute macht ein Landwirt alleine mehr als 140 Menschen satt. Im Jahre 1900 konnte ein Landwirt gerade einmal vier Personen ernähren:

„Das bedeutet aber auf der anderen Seite, dass immer weniger Landwirte immer mehr Nicht-Landwirten gegenüberstehen. Allein in den vergangenen 15 Jahren haben mehr als 200.000 landwirtschaftliche Betriebe aufgegeben. Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen. Vor 25 Jahren war ein Landwirt mit 30 Hektar Fläche in der Lage, mit seinem Einkommen eine Familie zu versorgen. Heute müssen es in der konventionellen Landwirtschaft schon mehr als 100 Hektar sein. Wie wirkt sich diese Entwicklung auf das Bild der Landwirtschaft in der Gesamtbevölkerung aus? Es gibt immer weniger Menschen, die wirklich wissen, wie es in der Landwirtschaft zugeht, die wissen, wie sich eine Landwirtin fühlt oder ein Milchviehbauer denkt. Die Älteren unter uns haben irgendwo noch Verwandtschaft mit bäuerlichen Wurzeln. Daraus resultiert meist auch das verklärte Bild von Landliebe und Landlust“, schreibt Hannes Schleeh, Social Media-Berater und Mitorganisator des virtuellen Blogger Camps.

„Erinnerungen an die bäuerlichen Wurzeln verblassen bei jungen Menschen immer mehr. Dadurch wird der Abstand zwischen Landwirtschaft und Restbevölkerung immer größer. Viele Menschen empfinden Landwirtschaft heute als lästig. Der voll beladene Traktor mit seinen Kartoffelanhängern auf der Fahrt zur Stärkefabrik bremst den eiligen Nichtlandwirt aus. Der krähende Hahn oder das Geläut der Kirchenglocken, wird bei einem, der Ruhe wegen auf’s Land gezogenem Städter, schon mal zum Streitobjekt vor Gericht. Fernsehsendungen wie Bauer sucht Frau zeigen ein sehr verzerrtes Bild von Muttersöhnchen oder kontaktscheuen Einsiedlern. Mit der Realität haben sie wenig am Hut“, so Schleeh.

Wie sieht nun das Eigenbild der Landwirte aus? Landwirte, die heute noch ganz von der Landwirtschaft leben, seien Vollblutunternehmer, so Schleeh. Er machte dieses Thema in der zweiten Session des gestrigen Blogger Camps zum Schwerpunkt. In der Diskussion wurde deutlich, welche Herausforderungen mittlerweile bewältigt werden müssen, um bäuerliche Betriebe zu führen. Von Lebensmittelkunde bis zur Energiewirtschaft reicht das Kompetenzprofil der Landwirtin oder des Landwirts.

All das soll in diesem Blog künftig einfließen. Da Landwirte als Unternehmer wenig Zeit zum Aufbau eigener Blogs haben, bieten wir eine Möglichkeit an, gemeinschaftlich über das Berufsbild und die Themen der Landwirtschaft zu berichten. Weitere Gesprächsrunden im Netz werden folgen und im Frühsommer eine Liveberichterstattung via Hangout On Air direkt von einem bäuerlichen Betrieb. Vernetzt Euch!