Archiv für den Monat: April 2015

Redet miteinander!

Ein Gastbeitrag von Sören Schewe

Schaut man sich Ergebnisse aus der Konsum-Forschung wie bspw. die Bereitschaft zur Zahlung höherer Preise für eine tierwohl-orientierte Tierhaltung im Vergleich zur Realität an oder beobachtet das Empörungs-Potential in den Medien über vermeintliche Massentierhaltung, kommt man nicht um die Feststellung eines gewissen Grabens umhin, der Landwirte als Produzenten und uns als Konsumenten trennt. Zu diesem Ergebnis kommen auch die Autoren des wissenschaftlichen Beirates für Agrarpolitik (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) in ihrem Gutachten “Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung“.

Als möglichen Ausweg aus diesem Dilemma präsentieren die Autoren die sogenannte deliberative Bürgerbeteiligung. Darunter versteht man laut Definition dialog-orientierte Verfahren, in denen Bürgerinnen und Bürger, zivilgesellschaftliche Akteure sowie Entscheidungsträger frühzeitig im politischen Prozess zusammengebracht werden, um sich gemeinsam auszutauschen – idealerweise mit dem Ziel einer auf Konsens beruhenden Entscheidung.

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Umfrage: “Was ist ein idealer Bauernhof?”

…und wo fängt “Agrarindustrie” an? Die Diskussion um Landwirtschaft ist von vielen Schlagworten und Kampfbegriffen geprägt. Leider machen diese Begriffe eine sachliche Auseinandersetzung oft schwierig. Viel Streit entsteht überhaupt nur darum, weil jeder eine andere Vorstellung von seiner idealen Landwirtschaft, seinem idealen landwirtschaftlichen Betrieb – “Bauernhof” – hat.

Betrachtet man die sogenannte “Arbeitsverfassung”, sind in Deutschland 84 Prozent aller Betriebe “Familienbetriebe”, d.h. im Besitz und/oder gepachtet von einem Ehepaar mit oder ohne mitarbeitenden Familienangehörigen. In Österreich sind es fast 92 Prozent, in Italien 96,5 Prozent. Bezogen auf die landwirtschaftliche Gesamtfläche haben Familienbetriebe in Deutschland noch einen Anteil von knapp über 50 Prozent, bezogen auf die Tierhaltung ca. 42 Prozent.  Weiterlesen

Gast-Kommentar zum Gutachten „Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung“

Thomas Wengenroth, stallbesuch.de

Thomas Wengenroth, stallbesuch.de

Am 25. März 2015 legte der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik ein Gutachten „Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung“ dem Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt, vor.

Seitdem erhitzt das in drei Varianten (Kurz-, Zusammen- und Langfassung) vorliegende Dokument die Gemüter.

Thomas Wengenroth (Gründer und Betreiber von stallbesuch.de) hat das rund 400 Seiten lange Gutachten komplett gelesen und zieht sein Fazit – hier die Kurzfassung: Weiterlesen