Ein Gastbeitrag von Sören Schewe
Schaut man sich Ergebnisse aus der Konsum-Forschung wie bspw. die Bereitschaft zur Zahlung höherer Preise für eine tierwohl-orientierte Tierhaltung im Vergleich zur Realität an oder beobachtet das Empörungs-Potential in den Medien über vermeintliche Massentierhaltung, kommt man nicht um die Feststellung eines gewissen Grabens umhin, der Landwirte als Produzenten und uns als Konsumenten trennt. Zu diesem Ergebnis kommen auch die Autoren des wissenschaftlichen Beirates für Agrarpolitik (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) in ihrem Gutachten “Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung“.
Als möglichen Ausweg aus diesem Dilemma präsentieren die Autoren die sogenannte deliberative Bürgerbeteiligung. Darunter versteht man laut Definition dialog-orientierte Verfahren, in denen Bürgerinnen und Bürger, zivilgesellschaftliche Akteure sowie Entscheidungsträger frühzeitig im politischen Prozess zusammengebracht werden, um sich gemeinsam auszutauschen – idealerweise mit dem Ziel einer auf Konsens beruhenden Entscheidung.