Imagevideos „Made by Bauern“

Immer mehr junge Agrarier zeigen auf YouTube, dass sie professionelle Videos machen können. Der von Unternehmen der Agrarbranche unterstützte Videowettbewerb „Clip my Farm“ möchte diese Talente fördern. Und nebenbei nicht nur das angekratzte Image der Landwirtschaft aufwerten, sondern auch zum Nachdenken anregen.

In der vierten Staffel des Video-Wettbewerbs wurden auf der Grünen Woche 2018 die Preisträger gekürt:

Der Hauptpreis, dotiert mit 10.000 €, geht an Patrick Kampmann und André Börstinghaus aus dem Kreis Mettmann in Nordrhein-Westfalen. „Das Video ‚RISSE’ ist sehr außergewöhnlich. Es beschreibt die Spaltung zwischen Städtern und Landwirten an sich plötzlich auftuenden Rissen in der Erdoberfläche. Ein Clip, der einem kleinen Kinofilm gleicht und die Zuschauer zum Nachdenken anregt“, so das Urteil der Jury bei der Preisvergabe.

Platz 2 und damit 5.000 € gehen nach Bayern an Moritz Roßdeutscher und Andreas Burkhardt aus dem Landkreis Aichach-Friedberg. Der Clip „Miteinander wachsen“ erzählt ehrlich und überzeugend, mit welchen Schwierigkeiten ein junger Landwirt zu kämpfen hat und dass es sich lohnt, auch im kleinen Kreis Aufklärungsarbeit bei Nichtlandwirten zu leisten. Die authentische Darstellung hat die Jury überzeugt.

Renè Wengelewski, Marie-Luise Meyer und Rebecca Meyer aus dem Landkreis Nienburg in Niedersachsen zeigen in ihrem emotionalen Film „Schwesterherz“, dass das Land und die Stadt eine Symbiose ergeben. Land- oder Stadtmenschen können voneinander profitieren und sich gegenseitig bereichern. Das große „Plus“ ist der Jury Platz 3 und damit 3.000 € wert.

Platz 4 mit 1.000 € geht an Benedikt Hülsmann, Simon Reinkober und Manuel Göke aus dem Kreis Unna in Nordrhein-Westfalen. In ihrem Video „Der Kürbis lockt aufs Land“ zeigen sie, wie das mittlerweile 13. Kürbisfest auf dem Hof Hülsmann den Dialog zwischen Verbrauchern und Landwirten fördert. Das beeindruckte auch die Jury.

Lennart Rossenfeld aus Oldenburg in Niedersachsen verdeutlicht in seinem Clip „So unterschiedlich und doch gleich“, dass es eigentlich keine wesentlichen Unterschiede zwischen Städtern und Landwirten gibt – es sind nur die Berufe, welche die Menschen unterscheiden. Für die Jury ein überzeugendes Konzept und damit preiswürdig (Platz 5, 1.000 €).

Erstmalig wurden auch zwei Sonderpreise für Einsendungen aus Österreich vergeben. 2.000 € sicherte sich Christina Burgstaller aus Ardagger mit ihrem Clip „Liebesbriefe“.

750 € gewann Johannes Pasler aus Jois mit seinem Clip „Die Geschichte eines Jahrgangs“.

Ausgeschrieben haben den Wettbewerb die vier Clip my Farm-Initiatoren Bayer, Big Dutchman, CLAAS und top agrar. Unter dem Motto „Stadt.Land.Plus“ haben sich in der mittlerweile 4. Staffel insgesamt 36 junge Agrar-Filmer um das Preisgeld von insgesamt 20.000 € beworben. Die Teilnehmer waren aufgefordert, in dreiminütigen Video-Clips zu zeigen, wie sie die Stadt aufs Land und das Land in die Stadt holen.

Ziel des alle zwei Jahre ausgelobten Preises ist es, der Öffentlichkeit ein realistisches Bild von der heutigen Landwirtschaft zu vermitteln und mit verstaubten Vorurteilen über Bauern aufzuräumen. 2012 wurde der Preis zum ersten Mal vergeben.

(Quelle: Clipmyfarm.de)

Fazit:

Nach inzwischen vier Durchgängen des Videowettbewerbs sieht man, wie professionell inzwischen die Hobby-Videomacher ihre Clips produzieren können. Viele Videos müssen sich vor teuren Agentur-Produktionen nicht verstecken.

Das Thema des aktuellen Wettbewerbs trifft den Nerv der aktuellen gesellschaftlichen Debatte: Schließlich ist das Auseinanderdriften der Stadt- und Landbevölkerung ursächlich für viele Kommunikations- und Verständnisprobleme. Mancher erlebt Landwirtschaft nur noch virtuell und wird dadurch leicht durch oft manipulative Videos und Bilder in die Irre geführt.

2 Gedanken zu „Imagevideos „Made by Bauern“

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  2. Thomas

    Wow, ich bin begeistert! Da habt ihr recht, sie müssen sich definitiv nicht mehr hinter Profis verstecken! va. der imagefilm „miteinander wachsen“ ist toll

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