Auf einen Komposttee mit Michael Reber

Ackerbauer - Michael Reber Blog

Michael Reber aus Gailenkirchen bei Schwäbisch Hall (Foto: Philipp Ledényi bzw. agrarheute/CeresAward)

Es gibt Früchtetee, schwarzen Tee oder ominöse „Fühl Dich gut“-Tees. Komposttee war mir jetzt neu. Zugegeben, der ist auch nicht als Getränk gedacht, sondern für den Acker, wird aber ebenfalls gekocht. Auf dem Acker ist der Tee einer von vielen Bausteinen einer regenerativen Landwirtschaft, die Landwirt Michael Reber auf seinem Betrieb etabliert hat. Das größere Ziel hinter diesen Bemühungen ist der Humusaufbau. Bis 2016 hielt Reber noch Schweine, mittlerweile dreht sich alles um den Boden, mit Ackerbau und Grünland sowie einer Biogasanlage.

Wenn Michael gerade keinen Tee kocht oder sich um seinen Boden sorgt, betreibt er Öffentlichkeitsarbeit. Begonnen habe alles 2009 mit dem Bau der Biogasanlage. Da habe er die Tierhaltung und den Ackerbau gleich mit erklärt und damit positive Erfahrungen gemacht – was ihn dann auch zum Schritt in die sozialen Medien motiviert hat. Persönlich habe ich mich dabei sehr über seine Videos zur Herstellung des Komposttees gefreut, weil ich mir darunter erstmal nichts vorstellen konnte. Ein Beispiel:

Michael erklärt überhaupt gerne, was er mit Start seines Blogs erkannte. Das Schreiben helfe ihm sogar, die Situation seines Betriebes besser zu verstehen und zu verarbeiten. Es stellte sich als schöner Nebeneffekt heraus, dass die nicht aus der Landwirtschaft stammenden Leserinnen und Leser die Offenheit zu schätzen wussten und hier nicht nur „Schönwetter-Kommunikation“ zu lesen bekamen.

Regenerative Landwirtschaft, Humus-Aufbau, Komposttee – Michael sagte mir, dass ihm natürliche Ansätze im Betrieb wichtig seien. Wachstum um jeden Preis funktioniere schließlich nicht, dafür sei sein Betrieb zu klein. In einem Vortrag witzelte er, dass seine Entscheidung zu diesem Weg die zweitbeste Entscheidung seines Lebens gewesen sei – nach Meinung seiner Frau. Schauen wir uns das Konzept also mal genauer an. Grob gibt es sechs Schritte zu beachten: zuerst hat sich Michael seinen Boden angesehen und analysiert. Fehlen Nährstoffe oder sind andere zu viel vorhanden? Der zweite Schritt besteht im ständigen Bewuchs des Bodens. Das ist grundsätzlich immer eine gute Idee, weil der Boden so festgehalten wird und nicht durch Wind oder Wasser auf Reisen geschickt wird. Reber macht noch etwas anderes. Er arbeitet die Pflanzen wieder in den Boden ein, um den dort lebenden Organismen was zum Arbeiten zu geben. So ein Boden baut sich schließlich nicht von alleine auf. Da ich alles andere als ein Experte auf diesem Gebiet bin, möchte ich Euch diesen Vortrag Michaels empfehlen:

Sollte dieser kleine Einblick Euer Interesse geweckt haben, schaut doch bei ihm in den sozialen Medien vorbei:

Eins noch: Michael ist recht umtriebig, neben seinen Kanälen lohnt es auch, wenn Ihr seinen Namen einfach bei YouTube ins Suchfenster reinwerft.