Dirk Nienhaus und sein „Bocholter Landschwein“

Dirk Nienhaus betreibt die Facebook-Seite „Bocholter Landschwein“

Unter dem Motto „Alle reden drüber, wir zeigen es.“ zeigt Dirk Nienhaus auf Facebook und Instagram, wie der Alltag in einem Schweinezuchtbetrieb heute aussieht. Aktuell hat er ein längeres Video über das heikle Thema „Ferkelkastration“ in seinem Stall gedreht und gepostet. Grund genug, ihn und seine Aktivitäten mal vorzustellen:

Wann hast du angefangen auf Facebook das „Bocholter Landschwein“ durchs Online-Dorf zu treiben und warum?
Ich wollte damals Juni 2016 Schweinefleisch Direktvermarktung, dazu habe ich mir zwei Schwäbisch Hällische Schweine gekauft, und deren Werdegang auf Video festgehalten.
Schnell hab ich festgestellt, dass es ein Totläufer wird, wenn ich zwei Schweine auf Stroh zeigen, und den Rest meiner konventionellen Tierhaltung verschweige.
Deshalb habe ich sämtliche Vorgänge bei mir im Stall auf Video beziehungsweise Facebook gezeigt.

Dein Videokommentar zur Plakat-Kampagne des BMUB hatte Ministerin Frau Hendricks veranlasst, dich zu besuchen. War das ein guter Dialog?
Frau Hendricks war nicht bei uns auf dem Betrieb, sondern wir waren in Ihrem Büro in Kleve.
Der Dialog war hervorragend, wir waren zu dritt dort und haben uns im Vorfeld eine Strategie überlegt. Wir hatten uns fest vorgenommen keine Fragen zu beantworten sondern Frau Hendricks mit Fragen zu bedrängen. Die Strategie ist insofern sehr gut aufgegangen, anstatt der angesetzten 30 Minuten, hat das Treffen 45 Minuten gedauert, und Frau Hendricks hat mehrfach betont, ja ich verstehe sie. Auch im Nachgang gab es noch ein paar lockere und persönliche Worte.

Hast du weitere Besuche von Politikern oder Journalisten bekommen?
Ich hatte und habe im Nachgang sehr oft Anfragen von Jounalisten. Hauptsächlich wegen der Offenheit eines „Massentierhalters“.

Wie viele Menschen erreichst du mit deiner Seite?
Manche meiner Posts erreichen über 100.000 Menschen – letztes Jahr waren es über eine Million. Je nach Thema ist das sehr unterschiedlich, je nachdem, wie „viral“ ein Post geht.

Wie schaffst du die Aktivitäten auf Facebook (und Instagram) mit dem Betriebsalltag zu vereinbaren?
Das schöne ist ja dass das Erstellen der Videos und der Beiträge mein Alltag ist, das einzige was ich dazu verändern muss bis meiner Hand. Diese hält dann ab und zu das Handy bei der Arbeit.
was natürlich mehr Arbeit kostet, ist das schneiden von aufwändigen Videos und vor allem das beantworten von Fragen und Kommentaren. Obwohl ich das eigentlich noch zu stiefmütterlich mache.
Abends surfe ich dann nicht sinnlos im Internet sondern beschäftige mich mit meinen Seiten. Kann man also als Hobby abstempeln.

Welche persönlichen, positiven Eigenschaften sollte man als Betreiber einer landwirtschaftlichen Facebook-Seite wie du haben?
Ich denke die positiven Eigenschaften haben die meisten Bauern und Landwirte. Ein gutes Verhältnis zum Tier und zu Natur, offen sein für Neuerungen und Kritik nicht einfach als überflüssig ablegen, sondern auch mal darüber nachdenken. Das ganze ehrlich und authentisch rüber bringen und schon läuft die Kiste.

Das Bocholter Landschwein auf Facebook: www.facebook.com/bocholterlandschwein

und auf Instagram: www.instagram.com/bocholter_landschwein/

und im WDR:

https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/hier-und-heute/video-landwirt-wird-youtube-star-100.html

https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit/video-schweinebauer-auf-youtube-100.html

https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-muensterland/video-bocholter-landschwein-ist-social-media-star-100.html

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