Susanne Günther: „Ich möchte etwas Klarheit schaffen“

Susanne Günther (Foto: Stefan Freiwald)

Eine studierte Philosophin und gelernte Redakteurin „strandet auf dem Land“ und heiratet einen Landwirt.
Das mag häufiger passieren, aber im Falle von Susanne Günther aus Waldeck haben sich redaktionelle Kompetenz und landwirtschaftliche Themen zu einem der interessantesten Agrar-Blogs im deutschsprachigen Raum gefunden:

Unter www.schillipaeppa.net bloggt Susanne Günther „über den heißesten Scheiß der Republik“, wie die Grünen sagen würden, denn es geht um Glyphosat, Nitrat und um alles, was Shitstorms auslöst. – Für uns ein Grund, mal genauer nachzufragen: 

Was hat dich zum Bloggen gebracht?
Ich empfinde die öffentliche Diskussion über Landwirtschaft, wie sie sich in der Medienberichterstattung widerspiegelt, oft als einseitig. Da sind viele Halbwahrheiten und Missverständnisse gerade im Netz unterwegs, andersherum werden bestimmte Sachverhalte, wie die Verfilzung von Umwelt-NGOs und Politik, nahezu völlig ausgeblendet. Hier will ich mit dem ein oder anderen Blogbeitrag etwas Klarheit schaffen.

Warum heißt dein Blog eigentlich „Schillipaeppa“?
„Schillipaeppa“ ist ein Kunstwort: Es ging einfach darum, einen noch nicht vergebenen Namen für eine Website zu finden. Inspiriert hat mich dabei die Rockband Red Hot Chili Peppers. Dass sich der Blog thematisch vor allem mit Landwirtschaft befassen wird, war anfangs noch nicht absehbar.

Was sind deine Lieblingsthemen?
Meistens sind das gerade die Themen, die aus meiner Sicht in der Öffentlichkeit zu kurz kommen bzw. über die einseitig berichtet wird. In der Regel sind das die „Dauerbrenner“: Gentechnik, Glyphosat, Pestizideinsatz generell und Nutztierhaltung. Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich am liebsten auch mal etwas über Philosophie schreiben, das habe ich schließlich studiert, leider fehlt mir dazu bislang die Muße.

Hast du eine persönliche Agenda? Wer bezahlt dich?
Der Blog ist mein Hobby. So wie andere Menschen sich für ihr Hobby etwa Wolle zum Stricken kaufen müssen, gönne ich mir einen werbefreien Account bei WordPress. Kurzum: Der Blog ist unabhängig und soll das auch bleiben.

Du bist auf Twitter sehr aktiv und hast dort viele Erlebnisse mit Politikern und anderen Meinungsmachern. Welchen Eindruck machen diese auf dich?
Die Erlebnisse dort sind sehr unterschiedlich: Es reicht von Ignoriert- bzw. Blockiert-Werden über eklatante Dialogverweigerung bis hin zu lebhaften Debatten. Ich schätze Twitter, weil sich dort einfach zeigt, wo die Argumentations-Linien in bestimmten Diskussionen verlaufen: „Diskurs live“ sozusagen. Und ich freue mich über jeden Akteur, der oder die sich da ernsthaft und mit Herzblut einbringt.

Wie schafft man das alles, mit Kindern auf einem Bauernhof?
Zum Glück hat meine Familie Verständnis für mein Hobby. Aber klar: Die Tage sind immer zu kurz.

Ein Gedanke zu „Susanne Günther: „Ich möchte etwas Klarheit schaffen“

  1. Bauer Willi

    Susanne macht eine tolle Arbeit und ihre Beiträge sind immer von hoher Fachkompetenz geprägt. Man merkt, dass da viel Arbeit dahinter steckt. Wirklich ein Blog in der Brandung. Danke für Deine Arbeit.

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