Schwer war die Ernte, als es noch keine großen Maschinen gab. Was heute ein riesiger Mähdrescher in wenigen Minuten erledigt, dauerte vor einhundert Jahren mehrere Tage und musste von vielen Händen erledigt werden.
Früher:
Mit den ersten Traktoren wurde es dann schon einfacher. Aber trotz maschineller Unterstützung waren noch sehr viele Hände notwendig und es floss sehr viel Schweiß bis ein Sack Getreide in der Scheune stand. Mähen und Dreschen waren auch dann noch getrennte Arbeitsvorgänge.
Der Bindemäher erledigte wenigstens das Schneiden und Bündeln der Garben in einem Arbeitsschritt. Die Garben mussten dann noch zum Trocknen aufgestellt und dananch abtransportiert werden.
Mühsam wurden dann die Strohbündel mit einem Dreschwagen am Hof gedroschen.
Ein Tagwerk entspricht in etwa einer Fläche von 2.500 bis 3.600 Quadratmetern und der Name war früher Programm. Denn um diese Fläche zu bearbeiten brauchte ein Mann einen Tag. Für einen modernen Mähdrescher ist das in wenigen Minuten erledigt. Bei einer Flächenleistung von 60 Tonnen pro Stunde kann sich jeder selbst ausrechnen auf welch niedrige Zeit ein Tagwerk heute bei einem Ertrag von etwa sieben Tonnen pro Hektar gesunken ist.
Heute:
Man fragt sich warum sich heute so viele Menschen nach der guten alten Zeit zurück sehnen. Die Bewegung an der frischen Luft und die harte schweiß treibende Arbeit in der Landwirtschaft würden viele der Stadtbewohner nicht lange durch stehen und schnell wieder satt haben. Selbst heute ist die Arbeit eines Landwirtes noch sehr viel stärker von körperlicher Arbeit bestimmt, als bei den meisten Berufen. Denn trotz Maschinen gibt es noch genug Arbeit, die man noch von Hand machen muss.
Also danken Sie Ihren Landwirten für die effiziente Arbeit, denn so wird auch Ihre Ernährung täglich gesichert. Ohne die heutige effiziente Technik könnte man das Verhältnis 1 zu 140 nicht aufrecht erhalten. Denn eine Vollzeitkraft in unsere Landwirtschaft ernährt 140 Mitmenschen, Tendenz steigend.
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Die gute, alte Zeit – was das insgesamt für eine Plackerei war (und wie wenig Ahnung auch ich als Städterin davon hatte, wurde mir vor einiger Zeit beim Besuch eines Freilandmuseums klar:
http://landlebenblog.org/2014/04/01/die-gute-alte-zeit/
Aber irgendwie hält sich die Verklärung, und dann ist von der “Langsamkeit” die Rede, von der “Nachhaltigkeit”, der gesunden “Anspruchslosigkeit” der Menschen. Es gab mal (wenn ich das richtig erinnere) eine Sendereihe im Fernsehen, wo Kandidaten das Leben auf einem Bauernhof vor 100 Jahren nach-leben sollten. Die kamen mit den tollsten romantischen Vorstellungen – und waren am Ende geheilt.
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Hallo,
Wow, ich bin gerade durch Zufall auf dem Blog gelandet und bin begeistert. Ich wollte mich über Trends in der Getreideernte informieren und dann bin ich hier gelandet. Die traditionelle Getreideernte ist schon Schwerstarbeit gewesen, was die Bauern damals geleistet haben kann man sich heute kaum noch vorstellen.
Wir haben vor einiger Zeit auch mal unser Getreide per Hand geerntet, aber nur anlässlich eines Erntefestes. Da wusste man erstmal was die Bauern damals mitgemacht haben. Das war wirklich ein Knochenjob, heutzutage kaum mehr vorstellbar. Heute hat man für jede Kleinigkeit eigentlich eine Maschine parat. Vom Harvester hin zu Kettenelevatoren und Getreidetrocknern. Wir haben uns beispielsweise vor kurzem erst einen Trogkettenförderer zugelegt, erleichtert unsere Arbeit ebenfalls immens. Falls jemand doch eine gute Anlaufstelle sucht: https://www.horstkoetter-tornado.de/. Ist eigentlich seit Jahren unser Ansprechparnter, vielleicht für einige hier ganz interessant. Wir müssen ja glücklicherweise nicht mehr alles per Hand ernten.
Trotzdem sehnt man sich manchmal nach der guten, alten Zeit. Wie du gesagt hast, wenn man jeden Tag an der frischen Luft körperlich hart arbeitet, dann weiß man am Ende des Tages was man geschafft hat. Trotzdem bin ich froh über die Maschinen. Ab und an mal die traditionelle Ernte zu würdigen indem man per Hand erntet mag zwar spaßig sein, aber auf Dauer macht man sich seinen Körper einfach kaputt.
Manchmal wird sogar der Mensch kaum noch benötigt, einfach weil die Maschinen alles selbst erledigen können. Informiere mich sehr gerne über die neusten Trends, finde den Artikel hier Beispielweise sehr interessant: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/landwirte-gurkenernte-mit-high-tech/8751766.html?ticket=ST-114799-vKAna3xP7FtcVCs45SRa-ap5.
Aber wie gesagt, die traditionelle Ernte sollte trotzdem gewürdigt werden und im Gedächtnis bleiben. Trotz Maschinen ist die professionelle Ernte heute auch noch Schwertarbeit, sollte man natürlich auch nicht vergessen.
LG!
Super geschriebener und informativer Artikel :-). In diesen Blog werde ich mich noch richtig einlesen