Bio oder Konventionell – Die Probleme sind oft die Gleichen

Landwirtschaft vor 100 Jahren

Landwirtschaft vor 100 Jahren Bild: Schleeh

Egal ob Bio-Betrieb oder konventionell wirtschaftend. Beide Formen der Landwirtschaft haben das gleiche Problem. Immer weniger Menschen wissen wie Landwirtschaft funktioniert. Die Entfremdung von der Ur-Produktion wächst umgekehrt zum Höfesterben.

Das geht sowohl aus dem Situationsbericht des deutschen Bauernverbandes als auch aus den statistischen Zahlen des Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hervor.

Entwicklung Anzahl Betriebe und Betriebsgrößen in der Landwirtschaft Quelle BMELV

Entwicklung Anzahl Betriebe und Betriebsgrößen in der Landwirtschaft Quelle BMELV

In unserer ersten Sendung am Mittwoch den 29.01.2014 wollen wir uns mit Landwirten aus Bio- und konventionellen Betrieben über Maßnahmen gegen die Entfremdung unterhalten. Welche Konzepte gibt es und welche funktionieren? Können wir moderne Landwirtschaft überhaupt noch verständlich vermitteln? Wollen die Verbraucher überhaupt wissen, wo Ihr Essen her kommt?

Hier geht es zur Sendung auf Bloggercamp.tv um 11:00 Uhr

Am Nachmittag wollen wir dann die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Bio Konventionell beleuchten. Bio war in den letzten Jahren stark auf dem Vormarsch und bot einigen Landwirten in der Nische ein sicheres Einkommen. Inzwischen haben alle Discounter eine Bio-Linie im Angebot. Damit ist Bio unter Preisdruck geraten. Erste Betriebe stellen wieder von Bio auf Konventionell zurück. Lohnt sich Bio heute noch?

Das sind die Fragen, die wir in unserer Sendung um 16:00 Uhr versuchen zu beantworten.

5 Gedanken zu „Bio oder Konventionell – Die Probleme sind oft die Gleichen

  1. fjoer

    Bio lohnt sich immer! Wenn man nur nicht alles immer über einen Kamm scheren würde – nicht jedes Bio-Sigel steht für das, für das Bio stehen sollte….

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    1. Hannes Schleeh

      Durch die Masse an Bio und den dadurch entstandenen Preisdruck, stellen die ersten Bio-Landwirte bereits wieder um. http://www.brandeins.de/archiv/2013/zeitgeist/einmal-oeko-und-zurueck.html Bio ist halt auch eine Vertrauensfrage und alle Menschen mit Bio zu ernähren würde nicht gehen. Das neue Bio ist die Qualität. Lieber 100 g gutes Steak von einem gesunden und gut gepflegten Schwein, als 1.000 g PSE-Fleisch aus der Dunkelhaft. (PSE = Pale Soft Exudative = bleich weich und mit viel Wasser)

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      1. fjoer

        Ja das glaube ich. Es wäre nicht möglich mit gesunder Landwirtschaft alle Menschen zu ernähren, wenn sie derartig massig konsumieren, wie sie es jetzt tun. Aber es sagt ja auch keiner, dass jeder Mensch auf der Welt 3 Schnitzel am Tag braucht, um gesund zu leben. Im Gegenteil. Würde weniger konsumiert werden und Fleisch nicht wie Wasser konsumiert, Gemüse regional und saisonal verzehrt werden, wäre es vielleicht möglich. Aber ich gebe zu, hier nur eine aufgeregte Laienmeinung kundzutun.

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  2. Hannes Schleeh

    Genau um diese Laienmeinung geht es! Die Landwirtschaft muss sich mit Deinem Bild von Landwirtschaft in Deinem Kopf auseinandersetzen. Das erfordert Mut und Umdenken, geht aber aus meiner Sicht nicht anders. Solange wir nicht alle wieder selbst unser Gemüse und Obst anbauen und unsere eigenen Schlachttiere halten, müssen die Verbraucher wieder lernen, das für Ihr Schnitzel ein Schwein gemästet und geschlachtet werden muss und das für ihr Brot Getreide auf großen Flächen vor Schädlingsbefall geschützt werden muss. Die Landwirte müssen lernen sich der Öffentlichkeit offen und dialogorientiert zu zeigen. Nur wer erklären kann warum er was tut, kann auf Verständnis hoffen. Die heutige Landwirtschaft leidet an diesem „Landliebe“ „Heidi auf der Alm“ Image, das so gar nicht mehr in unsere durch rationalisierte Welt passt.

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  3. Jakow Gehrke

    Das stimmt die Probleme sind wirklich oft die Gleichen. Ist bei uns auf dem Biohof auch so.

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